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Der
Mittelrhein ist bekannt für seinen guten Wein
und hübsche Mädchen. Das mittelalterliche
Städtchen Unkel bietet beides, was folgende Geschichte
belegt. Der junge Musketier André Bohnefass,
dessen Vater als Winzer den guten Rotwein („Unkeler
Funkeler“ genannt) kelterte, hatte eines Tages
ein Schäferstündchen mit der hübschen
Bettina, Tochter des Vogtes von Ewald, der für
den Kölner Kurfürsten das Städtchen
Unkel verwaltete. Der aber hatte ein Problem: Seinen
Spieltrieb. Als er gegen den dicken, reichen Grafen
Loe sein ganzes Vermögen verspielt hatte, setzte
er zum Schluss seine Tochter Bettina. Als er erneut
verlor, war das Schicksal der Ärmsten besiegelt:
Sie musste den dicken kleinen Grafen heiraten.
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Als der Brautvater Vogt von Ewald die Verlobung von
Bettina und Graf Loe bekannt geben wollte, verursachte
Bettina, die weder Verlobung noch Hochzeit wollte, einen
Eklat: Sie löste plötzlich vor der versammelten
Schar der Gäste die Schleifen ihres Festkleides,
das daraufhin an ihrem schönen Körper herunter
glitt. So stand sie nun mit halbbedecktem Busen in einer
weißen, durchscheinenden Tunica mit einer Schärpe
da. Der Vogt wollte sich noch auf seine Tochter stürzen,
stolperte jedoch über einen Sessel, ging zu Boden
und im ganzen Saal brach Tumult aus. Als dann auch noch
ein vermeintlicher Betrug an ihrem zukünftigen
Verlobten bekannt wurde, platzte die Feier endgültig.
Am Ende der Geschichte ward Bettina von dem Grafen noch
am gleichen Abend zur nahen Rheininsel Nonnenwerth gebracht,
wo sie für ihre Sünden büßen sollte.
Zitat aus der rheinische Sagenweg
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