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Die
japanischen Gärtner setzen sich das Ziel in ihren
Gärten Kompositionen zu schaffen, und wie ein
Maler mit einem Pinsel auf der Leinwand, gestalten
sie in der Natur ihre Bilder mit Harke und Schere.
Von der Malerei übernahmen sie auch das Wissen
um Raumgliederung, um Verteilung von Licht und Schatten.
Außerdem lernten sie die Kunst, dem werk seinen
inneren Rhythmus zu geben. Die Dimensionen selbst
spielen kaum eine Rolle, dagegen sind einige zentrale
Elemente unverzichtbar, das Prinzip lautet schlichte
Gestaltung kombiniert mit wenig Material. Einen japanischen
Garten anlegen heißt "ishi wo tatsu"
= Steine aufstellen. Steine bedeuten festes Land,
und geharkte Kiesflächen oder Kies symbolisieren
Wasser, das zentrale Thema der Gestaltung. Dank dieser
Symbolik sind sowohl die Teiche als auch die Flussbetten
trocken, eine Alternative zur Gestaltung mit Wasser.
Denn alle natürlichen Wasserelemente sind nicht
nur extrem pflegeaufwendig sondern auch kostspielig.
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Im Zusammenklang und der Kombination mit der entsprechenden
Bepflanzung entsteht so ein Landschaftsbild, das sich
wie ein Landschaftsgemälde nicht mehr verändern
soll. Da bunte Blumen durch ihre Farben ablenken sind
sie in diesen Gärten selten zu finden, wichtiger
sind die Formen, die harmonisch und rund sein sollten.
Zu den dekorativen Elementen gehört auch das Steinbecken,
nicht nur ein Blickfang sondern auch ein Platz für
Vögel. Aber nicht nur das Vogelgezwitscher sollte
zu hören sein, sondern auch das zarte Plätschern
des Shishiodoshis, ein Bambusrohr, das sich mit Wasser
füllt und dann mit einem leisen Echo auf einen
Stein tropfend entleert. Die japanischen Gärten
verdanken ihre Wirkung nicht nur einer ausgewogenen
Komposition sondern auch der sinnreichen Nutzung relativ
kleiner Flächen und Räume. Das Interesse an
diesen Gartenformen wächst vornehmlich mit der
Entwicklung der modernen Architektur, denn diese legt
einen immer stärkeren Wert auf eine möglichst
enge Synthese von Haus und Garten.
Zitat aus gartenatelier.de zum Thema japanischer
Garten
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