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Rheinland

151 x Rheinland – Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Highlights – Architektur, Kulturdenkmäler und Natur - Schlösser, Museen und 4 x Weltkulturerbe am Rhein zwischen Schloss Bensberg und Bingen mit Köln, Bonn, Siebengebirge, Eifel, Ahr und Nürburgring.


   


Licht Installationen
© Bild - Manni Wollner



© Orth-Haus

Licht Installationen

Licht Installationen an Posttower, Oper und Orth-Haus - Highlights – wenn es Nacht wird im Rheinland. Auch in der Nacht verströmt das Rheinland seinen Charme...

   

 

Konkurrenz belebt das Geschäft: Ein gewisser Separatismus ist sowohl die Stärke als auch die Schwäche der rheinischen Museumsszene - Momentaufnahmen aus Bonn, Köln, Düsseldorf und Duisburg Kulturelle Glanzlichter fordert NRW-Kulturminister Vesper; Ministerpräsident Clement will sein Land mit schöngeistigen Leuchttürmen ins rechte Licht gesetzt sehen - sogar von der Bundeshauptstadt aus soll man möglichst neidisch den hellen Schein an Rhein und Ruhr bemerken. Die vielleicht höchste Museumsdichte der Welt hat man hier: Behäbige Kulturdampfer und renommierte Flaggschiffe sind darunter, Seelenverkäufer, wenige wendige Fregatten, so manche schnittige Jacht. Fast 400 Museen hat alleine im Rheinland ein gerade erschienener Führer ausgemacht - 400 Museen auf rund zehn Millionen Einwohner. Und wo sind die musealen Leuchttürme? Es gibt sie die Rheinschiene 'rauf und 'runter, und man würde den versammelten Glanz auch wahrnehmen, endete der Blick nicht zu oft beim eigenen Kirchturm. Von einem rheinischen Museen-Konzert, geschweige denn einer Art "Corporate Identity" ist man weit entfernt. Das ambitionierte Kunst-Projekt "Global Art Rheinland 2000" mit den Spielorten Bonn, Köln, Düsseldorf und Duisburg zeigte trotz beachtlicher Qualität die erheblichen Defizite im musealen Zusammenspiel (aus denen denn auch finanzielle Defizite wurden). Wenn's im Ensemble nicht klappt, dann probiert man es eben solo. Und es gibt starke Solisten an der Rheinschiene. Das größte Glück hatte wohl Bonn. Kaum war der Stadt per Bundestagsentscheidung der Kapitalenrang abhanden gekommen, was mit der Furcht vor einem so genannten Rutschbahneffekt einherging, blühten im nunmehr ehemaligen Regierungsviertel drei prächtige Museumsblumen auf: Die in Deutschland einzigartige Kulturmaschine Bundeskunsthalle und das betörend schöne Städtische Kunstmuseum, einige Meter weiter das Haus der Geschichte, ein sehr beliebtes, fesselndes Panorama Deutscher Nachkriegshistorie. Mit einemmal konnte man in der Bundesliga mitspielen, vereinzelt auch in der Champions League. Und das mit den äußerst komfortablen Begleiterscheinungen, für zwei der Häuser - wahre Publikumsmagneten - finanziell nicht aufkommen zu müssen. Die Bonner Museumslandschaft, so solide und homogen sie auch wirken mag, gleicht aber bisweilen einem Minenfeld: Da gibt es die manchmal nicht sehr kooperationsfreudigen "großen" Häuser an der Museumsmeile, neidisch beargwöhnt von den kleineren, so genannten City-Museen und dem Schutz- und Trutzbündnis Kunst-Carré im Bonner Norden. Konkurrenz belebt das Geschäft - schwächt aber auch die Protagonisten.
Rheinabwärts, in Köln, übertönt das kulturpolitische Gedröhne hinter und vor den Kulissen der städtischen Bühnen gegenwärtig die Misstöne in der Museumsszene. Nach Zeiten der Stagnation sieht es dort nach Aufbruch aus. So soll ein frischer Wind unter neuer Führung im Museum Ludwig wehen. Das einstige Flaggschiff der Kölner Museumsszene hatte durch ein zu enges Sparkorsett und eine glücklose Leitung Schlagseite bekommen. Kasper König, einst Chef des Portikus und Leiter der Städelschule in Frankfurt, soll es nun richten. Sehen kann man davon zurzeit so gut wie nichts. Bei reduziertem Publikumsverkehr wird das 15 Jahre alte Haus gerade geliftet: Der renommierte Amsterdamer Architekt Rem Koolhaas sorgt für die Umgestaltung der Eingangssituation. König selbst formuliert seinen Anspruch für die Zukunft - auch im Hinblick auf öffentliche Geldgeber, Sammler und potenzielle Stifter - dann ab dem 1. November mit seinem "Museum der Wünsche". Am Ziel seiner Wünsche scheint hingegen das Wallraf-Richartz-Museum angekommen zu sein. Nach einer langen Odyssee - zuletzt wurde es aus dem Museum Ludwig herausgeekelt - konnte es in den repräsentativen Kubus des Architekten Oswald M. Ungers ziehen - vom Bahnhof an den Gürzenich. Mag der Ungers-Block auch Schwächen haben, das Dogma des Quadrats auch den Anforderungen einer Kunstsammlung widersprechen, das neue Wallraf-Richartz-Museum ist für die Stadt ein großer Wurf - dem mit der Bindung der Sammlung Corboud an das Museum ein zweiter folgte. Balsam für die Kölner Seele, die so sehr unter ihren Sammlern zu leiden hat: Die Brandhorst-Sammlung zog nach München ab, Garnatz nach Karlsruhe, die Kollektionen von Hoffmann und Welle gaben Berlin den Vorzug. Corboud ist jetzt sicherheitshalber im Logo des Wallraf-Richartz-Museums verankert. Und was ist mit Josef Haubrich? Die nach Meinung vieler ungleich gewichtigeren Schätze des Kölner Mäzens bereichern als Schenkung das Museum Ludwig - ohne Nennung Haubrichs im Museums-Namen...

 

 

Während es hier um Retuschen geht, führt die wiederholte Forderung nach einem "Masterplan" für die Kölner Museen auf die Ebene der hohen Kulturpolitik - und versandet dort. Immerhin: Was die nächsten Projekte in Köln angeht, so genießt der Neubau des Rautenstrauch-Joest-Museums am Neumarkt absolute Priorität. 2002 soll mit dem Bau des Völkerkundemuseums (Baukosten: 120 Millionen Mark, deren Hälfte das Land NRW zahlt) begonnen werden. Kunstverein plus Kunsthalle, außerdem das Schnütgen-Museum werden dort integriert. Alle zusammen - insbesondere das vom jährlichen Rhein-Hochwasser bedrohte Rautenstrauch-Joest-Museum - warten mehr oder weniger geduldig. Ungeklärt ist der Ausgang eines möglicherweise bald vor Gericht ausgetragenen Streits rund um die bauliche Erneuerung des Diözesanmuseums: Der Graubündener Star-Architekt Peter Zumthor soll an St. Kolumba anbauen, wird dabei eine Kapelle überbauen, die 1949 Gottfried Böhm errichtete. Böhm will das "Verschwinden" seines Jugendwerkes nicht akzeptieren. In ruhigeren Gewässern scheint rheinabwärts der Dampfer Kunstsammlung NRW Düsseldorf zu schippern. Die Szene gegenüber (Kunsthalle und Kunstverein) ist befriedet, im eigenen Haus präsentiert man die große Kunst. Wem das hochkarätige, aber eben recht abgehangene Klassikerprogramm von Armin Zweite zu wenig prickelnde Anreize bietet, der muss sich noch ein paar Jahre gedulden, denn die "Experimentierbühne" kommt erst 2003. Dann will Zweite seine Dependance im so genannten Ständehaus eröffnen. Der ehemalige Landtag, ein Neo-Renaissance-Bau aus dem 19. Jahrhundert, steht seit 1988 leer, wird gerade für 96 Millionen Mark durch den Münchner Architekt Uwe Kiessler umgebaut. Der Clou ist eine riesige Glaskuppel, die weithin sichtbar den gesamten Dachraum überwölbt. Das neue Forum für zeitgenössische Kunst soll insbesondere die großformatigen Objekte und Installationen aus der NRW-Sammlung aufnehmen, ergänzt um private Leihgaben. So hat gerade das Sammler-Ehepaar Ackermanns Zweites "Experimentierbühne" den Vorzug gegenüber der Tate Modern in London als Standort für rund 80 Kunstwerke gegeben. Nur wenige hundert Meter entfernt ist in diesen Tagen am Ehrenhof ein Konkurrent in den Ring gestiegen, alles andere als ein Leichtgewicht. Das Museum Kunst Palast vereinigt unter einem Dach (Architekt: Oswald M. Ungers) das städtische Museum mit einem Ausstellungshaus, dem Kunstpalast, und einem großen Veranstaltungssaal, dem Robert-Schumann-Saal. Mit Altären aus aller Welt startet Palastherr Jean-Hubert Martin sein Wechselausstellungsprogramm, die städtische Kunstsammlung ist - ein Novum - von den Künstlern Thomas Huber und Bogomir Ecker neu arrangiert worden. Doch auch in anderer Hinsicht verdient das Museum Kunst Palast das Prädikat sensationell: Er ist das größte Projekt der "public private partnership" in NRW und somit Clements Liebling. Der Energiekonzern E.ON (früher VEBA) finanziert das Museum nicht nur aus den Erlösen einer für diesen Zweck gegründeten Stiftung, er war auch bei den Baumaßnahmen behilflich. Auch die Metro AG will sich langfristig im Kunstpalast engagieren. Sieht so die Zukunft der Museen aus? Dass es keine Alternative zur starken öffentlichen Hand gibt, sieht man in Duisburg. Dort zeigt das Vorzeigestück Küppersmühle, wie wichtig die Zusammenarbeit von Stadt und privatem Kapital ist. Die öffentliche Seite finanzierte den äußerst geglückten Umbau der Küppersmühle am Duisburger Innenhafen in ein Museum durch die Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron, der Sammler Hans Grothe füllte das Haus mit deutscher Nachkriegskunst. Auch im Lehmbruck Museum wurden neue Wege der Kulturfinanzierung eingeschlagen: Seit Anfang 2000 funktioniert das Haus als privatrechtliche Stiftung, unterstützt von der Duisburger Wirtschaft, dem Landschaftsverband Rheinland - und der Stadt Duisburg. Die Zukunft der Museen freilich hängt nicht am Geld allein, sie müssen sich in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft als Anreger und Dienstleister behaupten und legitimieren. Die Häuser müssen, so der Bielefelder Museumschef Thomas Kellein, einen kulturellen Spagat absolvieren: "Es soll ein einzigartiges Mausoleum für die jeweils gezeigte Kunst, eine denkbar schlanke Kulturfabrik für die produzierende Equipe und eine faszinierende Ausstellungs-Disco für die Bevölkerung sein." Das ist eine schwierige Aufgabe. Kelleins Rezept: Die Museen müssen besser aussehen, als sie sich mitunter fühlen. Die Warnung: Der große Erfolg und Jubel kommt, wenn man nicht aufpasst, leicht in den Nachbarstädten zuerst.
Zitat aus dem General-Anzeiger Bonn zum Thema Licht Installationen von Thomas Kliemann

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