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Willy
Millowitsch wurde am 8. Januar 1909 in Köln geboren.
Bereits in jungen Jahren betrat er die Bühne
des väterlichen Volkstheaters im "Colosseum"
auf der Schildergasse und sammelte frühe Theater
Erfahrungen in verschiedenen Kinderrollen. Seinen
ersten großen Auftritt hatte "Willy"
im Jahre 1923 in dem Stück "Das goldene
Kalb". Kurz darauf begann die unfreiwillige Odyssee
des Millowitsch - Theaters, als man wegen der krisenhaften
Umstände dieser Zeit gezwungen war, das Programm
an verschiedenen Spielstätten Kölns (Kristallpalast,
Cavalu, Harmonie/Metropol-Theater) vorzustellen. 1936
wurde das Coloniahaus an der Aachener Straße
bezogen, das bis heute Spielstätte des Millowitsch
- Theaters geblieben ist. Kurz nach Ausbruch des Zweiten
Weltkrieges wurden Willy Millowitsch und das ganze
Ensemble von der NS-Organisation "Kraft durch
Freude" zur Truppenunterhaltung zwangsverpflichtet
und auf "Tournee" geschickt. Der Spielbetrieb
konnte jedoch schon 1945 wieder aufgenommen werden.
Ein Jahr später heirateten Willy Millowitsch
und Gerda Feldhoff, deren Ehe vier Kinder entstammen:
Katharina, Peter, Susanne und Mariele. In den folgenden
Jahren ergänzte der dem Neuen gegenüber
aufgeschlossene Theaterdirektor das Programm des Hauses
durch Filmvorstellungen im Coloniahaus und Fernseh
Live Übertragungen aus der Aachener Straße.
Auch als Schauspieler verdiente sich der berühmte
"Kölsche Jung" in über 30 Kinofilmen
seine Meriten.
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Sein vielfältiges Talent zeigte Willy Millowitsch
zudem in Shows, Fernseh- und Hörspielen und immer
wieder auf seiner geliebten Theaterbühne. Zu seinen
größten Erfolgen gehören Theaterstücke
wie "Et fussige Julchen" oder "Schlossermeister
Bollmann". Im Kino ist Willy Millowitsch als "Kommissar
Klefisch" den Zuschauern noch in bester Erinnerung,
während seine Lieder, insbesondere die aus der
Karnevalszeit, schon Wer könnte nicht mitsingen
und mitschunkeln, wenn es heißt: "Schnaps
das war sein letztes Wort", "Ich bin ´ne
Kölsche Jung" oder "Wir sind alle kleine
Sünderlein". Zahlreiche Ehrungen wie "Telestar",
"Bambi", das Bundesverdienstkreuz und die
Kölner Ehrenbürgerwürde sind Ausdruck
seines lang dauernden und höchst erfolgreichen
Wirkens. Welchen Platz Willy Millowitsch in den Herzen
der Kölner einnimmt, zeigt sein Denkmal auf dem
x-Platz, das ihm schon zu Lebzeiten gesetzt wurde. 1995
musste "Willy" das Theaterspielen aus gesundheitlichen
Gründen aufgeben, doch werden seine unvergesslichen
Auftritte nicht nur den Kölnern immer in bester
Erinnerung bleiben. Der 90. Geburtstag dieses großen
Volksschauspielers war Anlass für viele Größen
aus Politik und Kultur, den Urkölner in einer bunten
Gala mit einem begeisterten Publikum nochmals hochleben
zu lassen. Sein Andenken wird in der Domstadt und bei
den Menschen einen besonderen Platz einnehmen.
Zitat aus nrw2000.de
151 Sehenswuerdigkeiten im Rheinland weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit
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