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151 x Rheinland – Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Highlights – Architektur, Kulturdenkmäler und Natur - Schlösser, Museen und 4 x Weltkulturerbe am Rhein zwischen Schloss Bensberg und Bingen mit Köln, Bonn, Siebengebirge, Eifel, Ahr und Nürburgring.


   


Parfüm
© Bild - Max Malsch



© Orth-Haus

Parfüm

Glockengasse 4711, echt kölnisch Wasser, oder nur - 4711, in der Parfüm Welt versteht man Alles. Oder auf rheinisch - dat Wasser in Kölle is jood...

   

 

Heute werde ich Ihnen gleich zwei Geschichten erzählen. In der einen geht's um eine Hochzeit, in der anderen um eine Hausnummer. Vor 210 Jahren, am 8. Oktober 1792, nahm sich der junge Kaufmann Wilhelm Mülhens zu Köln ein Eheweib. Anschließend gab's ein Fest, und zur Feier des Tages überreichte ein Kartäusermönch dem jungen Paar ein ganz besonderes Geschenk: die Rezeptur für ein wundertätiges Wasser. Ein paar Tropfen, getrunken mit Wasser oder Wein, versprachen Linderung bei Herzklopfen, schniefte man es durch die Nase ein, dann verging der Kopfschmerz. Darüber hinaus roch das Ganze auch noch ganz hervorragend. Der derart beschenkte Herr Mülhens errichtete in der Glockengasse zu Köln eine Manufaktur zur gewerblichen Herstellung dieses Wässerchens. Er nannte es "Kölner Wasser", zu deutsch: "Eau de Cologne". Dies, sagt unsere Geschichte, sei die Geburtsstunde des berühmtesten Duftes der Welt gewesen. Aus der Kölner Glockengasse heraus überzog Mülhens die Fürstenhöfe und Bürgerhäuser in aller Welt mit seinem frischen Duft, und "Eau de Cologne" wurde zum Inbegriff von "Made in Germany". Das ist die Geschichte von der Kölner Wasser-Hochzeit. Leider glaube ich nicht, dass wir sie glauben sollten. Alles deutet darauf hin, dass sie erfunden ist. 1792, als Mülhens seine Firma gegründet hat, war Kölner Wasser längst nichts Neues mehr. In Köln, Bonn, Düsseldorf, sogar in Paris standen an die vierzig Fabriken, welche Wässerchen à la Mülhens herstellten. All diese Duftfabrikanten waren Italiener und hießen Farina. Sie gingen zurück auf einen gemeinsamen Vorfahren namens Giovanni Maria Farina, welcher hundert Jahre zuvor aus dem Piemont nach Köln gekommen war, um seinem Bruder beizustehen, der dort ein Geschäft für Luxusartikel hatte. Giovanni Maria hatte eine sehr empfindliche Nase und fand, dass es in Köln unerträglich stank. Also mixte er sich ein Duftwässerchen zusammen, das auf Zitrusauszügen und italienischen Kräutern basierte, damit es ihn an einen frischen Frühlingsmorgen in seiner Heimat erinnere. Diese älteste Eau de Cologne Manufaktur stand schon hundert Jahre vor Mülhens in Köln, und dort steht sie heute noch, es ist die älteste Duftfabrik der Welt. Mülhens dagegen war ein deutscher Spekulant, er handelte mit allem, was die Welt hergab und haben wollte, also auch mit Duftwässerchen. Verbürgt ist, dass der clevere Mülhens 1803 den Mantel einer der bankrott gegangenen Farina Firmen gekauft hat, und als er entdeckte, dass der damals so bekannte Name Farina gar kein rechtlich geschütztes Markenzeichen war, hat er sich den Namen gesichert, was andauernde Rechtsstreitigkeiten zur Folge hatte. Die Geschichte von der Hochzeit und dem Rezeptgeschenk hat er höchstwahrscheinlich erfunden, um auch sein Wässerchen auf das italienische Original zurückführen zu können. Das war aber gar nicht nötig, denn Mülhens und sein Fabrikat wurden auch ohne die Verbindung zur Familie Farina bekannter als es die jemals gewesen war. Und das ist jetzt die zweite Geschichte, die mit der Hausnummer. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts zogen französische Revolutionstruppen in Köln ein, und der Kommandant der Franzosen gab Anweisung, alle Häuser fortlaufend zu nummerieren, um dem Chaos bei der Einquartierung seiner Truppen ein Ende zu bereiten.

 

 

Die Hausnummer des Fabrikgebäudes in der Glockengasse war 4711. Und so stand es dann auch auf den kleinen Fläschchen, die dieses Haus verließen: "Eau de Cologne & Parfümeriefabrik Glockengasse 4711". Ein paar Jahre später kam Mülhens auf die Idee, diese Hausnummer als Warenzeichen für sein Wasser eintragen zu lassen. Und fortan bedeutete 4711 in aller Welt nur noch eines: "Eau de Cologne - Kölnisch Wasser". Das ist die Geschichte von der Kölner Wasser-Hochzeit. Leider glaube ich nicht, dass wir sie glauben sollten. Alles deutet darauf hin, dass sie erfunden ist. 1792, als Mülhens seine Firma gegründet hat, war Kölner Wasser längst nichts Neues mehr. In Köln, Bonn, Düsseldorf, sogar in Paris standen an die vierzig Fabriken, welche Wässerchen à la Mülhens herstellten. All diese Duftfabrikanten waren Italiener und hießen Farina. Sie gingen zurück auf einen gemeinsamen Vorfahren namens Giovanni Maria Farina, welcher hundert Jahre zuvor aus dem Piemont nach Köln gekommen war, um seinem Bruder beizustehen, der dort ein Geschäft für Luxusartikel hatte. Giovanni Maria hatte eine sehr empfindliche Nase und fand, dass es in Köln unerträglich stank. Also mixte er sich ein Duftwässerchen zusammen, das auf Zitrusauszügen und italienischen Kräutern basierte, damit es ihn an einen frischen Frühlingsmorgen in seiner Heimat erinnere. Diese älteste Eau de Cologne Manufaktur stand schon hundert Jahre vor Mülhens in Köln, und dort steht sie heute noch, es ist die älteste Duftfabrik der Welt. Mülhens dagegen war ein deutscher Spekulant, er handelte mit allem, was die Welt hergab und haben wollte, also auch mit Duftwässerchen. Verbürgt ist, dass der clevere Mülhens 1803 den Mantel einer der bankrott gegangenen Farina Firmen gekauft hat, und als er entdeckte, dass der damals so bekannte Name Farina gar kein rechtlich geschütztes Markenzeichen war, hat er sich den Namen gesichert, was andauernde Rechtsstreitigkeiten zur Folge hatte. Die Geschichte von der Hochzeit und dem Rezeptgeschenk hat er höchstwahrscheinlich erfunden, um auch sein Wässerchen auf das italienische Original zurückführen zu können. Das war aber gar nicht nötig, denn Mülhens und sein Fabrikat wurden auch ohne die Verbindung zur Familie Farina bekannter als es die jemals gewesen war. Und das ist jetzt die zweite Geschichte, die mit der Hausnummer. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts zogen französische Revolutionstruppen in Köln ein, und der Kommandant der Franzosen gab Anweisung, alle Häuser fortlaufend zu nummerieren, um dem Chaos bei der Einquartierung seiner Truppen ein Ende zu bereiten. Die Hausnummer des Fabrikgebäudes in der Glockengasse war 4711. Und so stand es dann auch auf den kleinen Fläschchen, die dieses Haus verließen: "Eau de Cologne & Parfümeriefabrik Glockengasse 4711". Ein paar Jahre später kam Mülhens auf die Idee, diese Hausnummer als Warenzeichen für sein Wasser eintragen zu lassen. Und fortan bedeutete 4711 in aller Welt nur noch eines: "Eau de Cologne - Kölnisch Wasser"

Zitat ausbr-online.de von Xaver Frühbeis

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