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Lang,
lang ist‘ s her! Es war ein strahlender Herbsttag.
Man schrieb den 13. September des Jahres 1908 als
knapp 80 Radsportler - ein für die damaligen
Verhältnisse fast aufsehen erregendes Starterfeld
- zur Premiere der Radfernfahrt "Rund um Köln"
antrat. 204 Kilometer auf holprigen Straßen
und Feldwegen waren zu bewältigen. In der Neusser
Straße erfolgte der Start. Der Kurs führte
über Fühlingen - Worringen - Dormagen -
Neuss - Jülich - Bergheim - Mödrath - Kerpen
- Lechenich - Zülpich - Euskirchen - Rheinbach
- Meckenheim - Bonn - Wesseling zum Ziel am Zülpicher
Wall. Fritz Tacke klarer Sieger Premieresieger wurde
der Kölner Staubwolke-Fahrer Fritz Tacke mit
32 Minuten Vorsprung vor Mathias Sebastian. Auf den
nächsten Plätzen landeten Schulte, Roggenbruck,
Berrenburg und Ricken. Der umjubelte Sieger benötigte
8:08 Stunden. Fast 20.000 Zuschauer erlebten das Finale
der Premiere, die alle Erwartungen weit übertraf.
Es war ein triumphaler Erfolg für den Kölner
Radsport. Ferdinand Schneider, der den kühnen
"Rund um Köln" - Plan entworfen hatte
und seine getreuen Mitarbeiter vom Verein Cölner
Strassen Fahrer, der Staubwolke, dem Rad- und Touristen-Club
Adler und den Ehrenfelder Strassen Fahrern, strahlten
um die Wette. Beim "Kassensturz" rieben
sich die "Taufpaten" die Hände. 500
Goldmark Reingewinn wurden registriert.
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Damit blieben noch 75 Goldmark mehr als eingezahlt für
jeden Kassierer der vier beteiligten Vereine übrig.
Auch die letzten Besserwisser und Pessimisten warfen
nun ihre Bedenken über Bord. Der Weg für "Rund
um Köln" war geebnet. Nur aus dem Fässchen
Bier, das die glücklichen Gewinner-Kollegen aus
Ehrenfeld dem Initiator Ferdinand Schneider und seinem
VCS versprochen hatte, kam nicht zum Einsatz. "Rund
um Köln" ein Magnet
Schneller als erwartet überwand die Radfernfahrt
ihre Kinderkrankheiten. Besonders in den zwanziger Jahren
hatte das Rennen seine Glanzzeit. "Rund um Köln"
wirkte wie ein Magnet. Fast alle Radsportgrößen
des In- und Auslandes gaben sich im Laufe der Jahrzehnte
in Köln ein Stelldichein. Unter den Assen in Europa
wurde es fast als "Bildungslücke" bezeichnet,
wenn man dem Rennen auf den Landstraßen im Schatten
der Domtürme fernblieb. Amateure und Berufsfahrer
brannten darauf, sich bei "Rund um Köln“
auszuzeichnen. Daran vermochten auch die immer größer
werdenden Anforderungen nichts zu ändern. Aus der
anfänglich 200-km-Distanz wurden Strecken bis zu
320 km. Links und rechts des Rheines führte der
anspruchsvolle Kurs über Berg und Tal. Tempofahrer
und Bergspezialisten fanden reichlich Gelegenheit ihr
Können anzuwenden.
Zitat aus rundumkoeln.com
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