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Rheinland

151 x Rheinland – Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Highlights – Architektur, Kulturdenkmäler und Natur - Schlösser, Museen und 4 x Weltkulturerbe am Rhein zwischen Schloss Bensberg und Bingen mit Köln, Bonn, Siebengebirge, Eifel, Ahr und Nürburgring.


   


Bonner Republik
© Bild - Manni Wollner



© Orth-Haus

Bonner Republik

Lichter Spiel in Stahl - zwischen Bundeshaus, dem Parlament der Bonner Republik und Rhein. dem romantischen Strom Europas...

   

 

Die Rheinische Republik oder auch Bonner Republik war ein Glücksfall für Deutschland und die Welt. Von ihr kann in Berlin nicht genug fortbestehen Das Echo der großen Debatten, die einst im Bundeshaus am Rhein geführt wurden, wird nun verloren von den gläsernen Wänden des so leichten, so eleganten Plenarsaales tropfen: Erinnerung an die Stunden, in denen die Geschichte an die Bonner Türen klopfte. Denn es ist ja nicht wahr, was Arnulf Baring in die Welt geredet hat: dass die Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung eine "Puppenstube" der Deutschen gewesen sei. Und es traf nicht zu, wahrhaftig nicht, dass sich der Bonner Staat einer "eklatanten Geschichtslosigkeit" anheim gegeben habe, wie es ihm Frank Schirrmacher ins Register schrieb. Nein, der westdeutsche Staat war kein harmlos-liebenswürdiges Idyll voll traulichen Behagens, in dem betuliche Regierungs- und Kommerzialräte, die Zipfelmütze über der Stirn, ihr Spitzweg-Biedermeier konserviert hätten. Nein, Bonn war auch keine "heile Provinzhauptstadt", wie im Spiegel zu lesen war. Man sagte Bonn, zu Recht, kleinstädtische Enge nach. Aber das hieß auch, dass sich in der Begrenztheit des Raumes die Spannungen oft verdichteten und umso heftiger entluden. Die Bannmeile ums Bundeshaus war oft genug ein Brennspiegel der Passionen, die unter den Deutschen umgingen. Denn dies war die bittere Wahrheit, mit der sie sich, von der Gründung der Rheinischen Republik an, täglich konfrontiert sahen: dass sie sich, entgegen ihrer Neigung, aus der Geschichte nicht entlassen sahen. Sie hätten sich so gern in den Reduit einer großen Schweiz zurückgezogen. Doch die Teilung des Landes war mit dem Scheitern des Alliierten Kontrollrates vollzogen.

 

 

Die Blockade Berlins bewies, dass Stalin nicht nur sein ostdeutsches Territorium zu konsolidieren gedachte, sondern in der alten Hauptstadt der Deutschen den Ansatz suchte, die Amerikaner zum Rückzug aus Europa zu zwingen und den Westen des Kontinentes auszuhebeln, gestützt auf den gewaltigen Zulauf, den die kommunistischen Parteien Frankreichs und Italiens in jenen Jahren fanden. Die Etablierung des Bonner Staates war ein Akt der Notwehr. Er bezeichnete - in der Abkehr von den neutralistisch-gesamtdeutschen Fantastereien der Linken wie der Rechten - in Wirklichkeit den Wiedereintritt in die Geschichte. Mit welcher Leidenschaft brandeten die Debatten um die Europäische Verteidigungsgemeinschaft und hernach um die Nato durch das so genannte Bonner Provisorium. Diskussionen, wie sie mit gleichem Ernst, mit gleichem Feuer, mit gleicher Tiefe und gleicher Brillanz später kaum mehr ausgetragen wurden. Gespräche zwischen Menschen, die ein Schicksal hatten, allesamt: vom Krieg geprägt, von Gefangenschaft, vom Widerstand, von Jahren in Zuchthäusern und Konzentrationslagern (und manche von ihrem Mitläufertum gedemütigt). Kurt Schumacher, der seine brennende Liebe zur Freiheit ein Jahrzehnt in den Lagern bewahrt hatte. Fritz Erler, der in den Entbehrungen und Bedrückungen von mehr als acht Jahren Haft seinen Geist geschärft hatte. Herbert Wehner, der leidende Renegat. Der junge Willy Brandt, der in der Emigration einen souveränen Blick über das weltpolitische Geflecht gewonnen und sich doch niemals von den Landsleuten zu Hause entfernt hatte. Carlo Schmid, der deutsch-französische Bildungsbürger, der seine Liebe zur Literatur, zur Geschichte, seine Kenntnis internationalen Rechtes mit solch prangendem Pathos präsentierte. Eugen Gerstenmaier, der Erzschwabe, der seine Weggenossen aus dem Kreisauer Kreis und vom 20. Juli bei ihrem Gang zum Tod mit seinen Gebeten begleitete. Die hochragende Gestalt Konrad Adenauers, des Patriarchen aus Rhöndorf, der bis morgens um vier Uhr nicht von der Regierungsbank wich und um neun pünktlich wieder zur Stelle war. Zitat aus der Zeit über die Bonner Republik von Klaus Happrecht

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