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Im Rheinland zählt
die Doppelkirche von Bonn – Schwarz Rheindorf
(St. Clemens und Maria) zu den bedeutendsten Denkmälern
der Romanik. 1149 bis 51 wurde die Kirche im Auftrag
des Erzbischofs Arnold von Wied erbaut Der Begriff
“Doppelkirche” erklärt sich mit einer
vertikalen Teilung des Kirchenraumes in eine Oberkirche
(damals für kirchliche und weltliche Macht- und
Würdenträger) sowie eine Unterkirche (für
das “einfache Volk”). Beide Kirchenbereiche
sind durch eine Deckenöffnung miteinander verbunden.
Durch diese Deckenöffnung verfolgte der Adel
den Gottesdienst. Dieser wurde in der Erdgeschoss
Apsis abgehalten. Arnold von Wied übertrug die
Kirche kurz vor seinem Tod seiner Schwester Hadwig.
- Hadwig bestattete ihren Bruder in der St. Clemens
und St. Maria geweihten Kapelle und gründete
um die Kirche ein Benediktinerinnen-Kloster. In dieser
Zeit erst, um 1170, entstand das Langhaus der Kirche.
Im 16. Jahrhundert (1500 - 1600) wandelte man das
Kloster / Kirche in ein Stift um. In der Folge der
napoleonisch-französischen Besetzung des Rheinlandes
löste man das Stift 1803 im Zuge der Säkularisierung
auf. Kloster und Kapellenkirche wurden auf Abbruch
verkauft.
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(Erläuterung: Säkularisierung bezeichnet eine
materialistische, weltliche Umwidmung ehemals religiöser
Stätten in Verstandes- und Nutzverwendungen. Der
Säkularisierungsgeist der damaligen Zeit erklärt
sich mit der anti-religiösen und einseitig verstandesbetonten
Philosophie der Französischen Revolutionszeit.
Durch die Feldzüge Napoleons wurde dieser Geist
auf die Gebiete des heutigen Deutschland übertragen).
Dass dieses Kleinod der rheinischen Romanik dennoch
nicht dem Abbruch zum Opfer fiel, ist dem Eingreifen
des preußischen Staatskanzlers von Hardenberg
zu verdanken: In nachnapoleonischer Rheinland-Zeit wurde
das Rheinland zur preußischen Provinz, gemäß
den Staatenvereinbarungen des Wiener Kongresses im Jahre
1815. Fassadengliederung und Außen Ornamentik
sind für eine solch kleine Kirche ausgesprochen
großzügig. Kleeblattfenster sowie die romanischen
Rollenfries e, Rundbogenfriese und gedrehten Tau-Friese
unterhalb der Etagen Trauf Linien geben dem Gebäude
ein besonderes Gepräge.
Zitat aus der Homepage von pfeilfinder.de
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