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Vor
ca. 400 Mio. Jahren, während der Zeit des Unterdevons,
war das Gebiet des heutigen Mittelrheins von einem
flachen Meer bedeckt. Durch Flüsse aus dem Norden
wurden Sedimente herangetragen, die sich auf dem Meeresgrund
ablagerten und zu Grauwacke Schiefer und Sandstein
verfestigten. Diese Gesteine bilden den Sockel des
Siebengebirges. Vor 320 Mio. Jahren (Karbonzeit) ging
das Meer langsam zurück und die mächtigen
Lagen der verfestigten Devongesteine wurden allmählich
zusammengepresst und aufgefaltet. Durch diesen Vorgang
entstand das Variskische Gebirge, benannt nach dem
germanischen Volksstamm der Varisker im Vogtland.
Dieser ca. 500 km breite Faltengürtel zieht sich
vom Zentralplateau in Frankreich durch West- und Mitteldeutschland
bis zur Elblinie und von dort aus bis in die Sudeten
bzw. in das polnische Mittelgebirge. Während
dieser Zeit entstand das Rheinische Schiefergebirge.
Wind und Wasser trugen im Laufe der Jahrmillionen
den Verwitterungsschutt ab und ebneten das Variskische
Gebirge zu einem Rumpfgebirge mit welliger Oberfläche.
Zu Beginn des Tertiärs vor ca. 65 Mio. Jahren
begann sich das Rheinische Schiefergebirge durch Schollenbewegung
in der Erdrinde zu heben.
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Zu dieser Zeit begann auch der Einbruch der Niederrheinbucht,
die auch als Kölner Bucht bezeichnet wird. Vor
35 Mio. Jahren (Oligozän) erreichte die Absenkung
der Niederrheinischen Bucht ihr höchstes Ausmaß.
Die Nordsee drang in die Bucht ein und gelang bis in
die Gegend von Bonn. Das Vordringen der See dauerte
bis ins Miozän an, dann zog sie sich langsam nach
Norden zurück. Vor 28 Mio. Jahren setzte Vulkanismus
ein, der vor 26,5 bis 25 Mio. Jahren seinen Höhepunkt
erreichte und vor 6 Mio. Jahren ausklang. Während
dieser Zeit waren in dem 900 qkm umfassenden Gebiet
mindestens 390 Vulkane tätig. Durch Verwitterung,
Abtragung und die erosive Kraft des Rheins und der ihm
zuströmenden Bäche aus dem Siebengebirge wurde
der größte Teil der Tuffmassen im Laufe der
letzten 700.000 Jahre zersetzt und verfrachtet. Auch
die aus widerstandsfähigerem Gestein bestehenden
Kerne der Vulkanbauten wurden mehr oder weniger stark
zerstört. Das heutige Siebengebirge ist also eher
eine Vulkan-Ruinenlandschaft.
Quelle: Gesteine im Siebengebirge, Frieder Berres,
Rheinlandia Verlag
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