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Was
sich heute wie ein launiger Scherz anhören mag,
war noch vor 85 Jahren ein einzigartiger Kleinstaat,
entstanden in schwerer Zeit nach den Wirren des 1.
Weltkrieges, er existierte vom 10. Januar 1919 bis
zum 25. Februar 1923. Wie kam es dazu? Die westlich
des Rheins gelegenen Provinzen Deutschlands waren
von den alliierten Armeen besetzt. Um auch östlich
des Rheins militärisch präsent zu sein,
wurden von den Siegermächten bei Köln, Koblenz
und Mainz halbkreisförmige Brückenköpfe
mit einem Radius von 30 km eingerichtet. Die Brückenköpfe
von Mainz (französisch) und Koblenz (amerikanisch)
berührten sich bei Laufenselden im Taunus. Und
Kreise, die sich berühren, statt zu überlappen,
hinterlassen einen freien Raum zwischen sich: ein
unbesetztes Gebiet in Form eines Flaschenhalses war
entstanden - der "FREISTAAT FLASCHENHALS".
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Ein winziger Freistaat, der in seiner Existenzmöglichkeit
stark eingeschränkt war, abgeschnitten vom übrigen
Deutschland, das als "Weimarer Republik" in
die Geschichte einging. Da die Versorgungslage, bedingt
durch die äußeren Umstände äußerst
schwierig war, blühte bei Nacht und Nebel der Schmuggelverkehr
über den Rhein. Der wurde allerdings von den Franzosen
vom linken Rheinufer aus mit starken Scheinwerfern überwacht
und gestört. Mutige Freistaatsbuben sahen sich
daher veranlasst, am Lorcher Ufer die Hosen herunter
zu lassen, um sich kostenlos beim Franzmann das Hinterteil
"bestrahlen" zu lassen. Erst am 25. Februar
1923 wurde der Freistaat entgegen den Vereinbarungen
von "Versailles" von Französischen Truppen
besetzt, die am 16. November 1924 wieder abziehen und
den Freistaat Flaschenhals freigeben mussten. Und damit
war eines der einzigartigsten und außergewöhnlichsten
Kapitel der deutschen Geschichte beendet.
Zitat aus der Sagenweg.de
151 Sehenswuerdigkeiten im Rheinland weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit
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